25.4.2024
George R.R. Martins Westeros-Universum ist riesig und bietet Stoff für verschiedenste Serienableger. Der US-amerikanische Sender HBO macht sich dies zu Nutze und produziert die "Game of Thrones"-Prequelserien "House of the Dragon", von der im Juni schon die zweite Staffel startet, und "A Knight of the Seven Kingdoms: The Hedge Knight". HBO hat noch einige andere Projekte im Auge. Allerdings schafft es nicht jede Idee in die Produktion. Jüngstes Beispiel ist die von Kit Harington ("7 Days in Hell") geplante Serie über seine GOT-Figur Jon Snow, die nun gecancelt wurde. Und auch die Arbeit an dem GOT-Spin-off "Ten Thousand Ships" über die Geschichte von Nymeria wurde eingestellt. Autor Brian Helgeland ("Ritter aus Leidenschaft") schrieb schon das Drehbuch zur Serie. Nun verriet er den Grund für das Aus und Details über die Handlung.
Im Interview mit dem Branchenmagazin "Inverse" äußerte sich Helgeland: "Es war großartig, aber ich glaube, sie waren der Meinung, dass die Zeit, in der meine Serie spielt, zu weit von den Grundpfeilern der Originalserie entfernt ist. Deshalb wurde es noch nicht übernommen, aber nichts ist jemals tot." Der Drehbuchautor und Regisseur hat also noch Hoffnung, dass sein Projekt in ferner Zukunft eventuell doch noch umgesetzt wird.
Über die Handlung der Serie verriet Helgeland auch einige Details: "Mein Drehbuch basierte auf Königin Nymeria und diesem kleinen Text über sie, der in einer Enzyklopädie von Westeros stand. Im Wesentlichen erinnert es an die Geschichte von Moses, nur dass er mit Nymeria ausgetauscht wurde. Ihr Land wird zerstört und ihr Volk ist gezwungen, auf dem Wasser zu leben, weshalb die Serie 'Ten Thousand Ships' (in Deutsch: 'Zehntausend Schiffe') genannt wurde. Sie führt all diese Menschen an und versucht, alle zusammenzuhalten, aber die Dinge laufen immer Gefahr, auseinanderzufallen, während sie in einer fiktiven Version des Mittelmeers umherreisen und nach einer neuen Heimat suchen, in der sie sich niederlassen können."
Zudem fügte er hinzu, dass Nymeria ein nomadisches Leben führte. Sie und ihr Volk lebten in einer Floßstadt – einer großen schwimmenden Stadt aus vielen Schiffen, die miteinander verbunden waren. Damit hätten sie sich auf eine lange Reise begeben, um ihr neues Zuhause zu finden.
Helgeland gab weiterhin preis, dass er sich die Zustimmung für die Geschichte von dem "Game of Thrones"-Erfolgsautor eingeholt hat: "Ich traf mich mit George R.R. Martin, um ihm die Idee vorzuschlagen, und er stimmte zu. Leider habe ich nicht näher mit ihm zusammengearbeitet, aber ich hätte es getan, wenn die Serie aufgegriffen worden wäre. Es war wie eine Mischung aus Ray Harryhausens 'Sindbad'-Filmen und der 'Odyssee'. In gewisser Weise ist Nymeria Odysseus, aber statt einer zwölfköpfigen Crew ist sie für jeden Bürger in diesem schwimmenden Stadtstaat verantwortlich."
Hört sich spannend an. Und wer weiß, vielleicht überlegt es sich HBO in der Zukunft und produziert "Ten Thousand Ships" doch noch. Helgeland wäre auf jeden Fall weiterhin daran interessiert und auch bereit: "Meine Arbeit ist immer noch da, falls HBO sie aufgreifen möchte. Ich habe die Zeit der Entwicklung genossen, und man weiß ja nie."