10.08.2023
Die Nominierten der 75. Emmy Awards müssen wohl etwas länger darauf warten, herauszufinden, ob sie eine Trophäe mit nach Hause nehmen dürfen. Denn aufgrund des andauernden Streiks der Autor:innen und Schauspieler:innen in Hollywood, muss die Verleihung nun verschoben werden.
Schon bei der Bekanntgabe der Nominierungen war unklar, ob der Termin der Verleihung am 18. September gehalten werden kann. Die Autor:innen der Writers Guild of America (WGA) befinden sich bereits seit Mai im Streik und die Schauspielergewerkschaft Screen Actors Guild (SAG-AFTRA) führte zu diesem Zeitpunkt Verhandlungen mit dem Verband der TV- und Filmstudios - Alliance of Motion Picture and Television Producers (AMPTP) - die schließlich scheiterten. Es ist das erste Mal seit 1960, dass sich beide Gewerkschaften im Streik befinden und Hollywood quasi zum Stillstand gebracht wurde.
Da nun auch den Schauspieler:innen untersagt ist zu arbeiten, was auch die Promo für laufende, kommende oder vergangene Projekte betrifft – könnte auch niemand an den Emmy Awards teilnehmen. Auch die britischen Schauspieler:innen solidarisieren sich mit ihren streikenden Kolleg:innen in Amerika.
Auch wenn es unklar ist, ob der Streik noch bis September gehen wird, mussten die Verantwortlichen eine Entscheidung treffen, ob die Vorbereitungen für die Award-Show beginnen sollen und entschieden sich laut dem Branchendienst "Variety" nun dagegen.
Dies ist das erste Mal, seit 2001 – nach den verehrenden Anschlägen des 9. Septembers in New York und Washington – dass die Emmy-Awards verschoben werden. Wie Fox nun bekanntgab, werden die 75. Primetime Emmy Awards am 15. Januar 2024 im Peacock Theater in Los Angeles stattfinden – also vier Monate nach dem geplanten Termin und nur eine Woche nach den Golden Globe Awards.
"Wie der Rest der Branche hoffen wir, dass es in den aktuellen Gewerkschaftsverhandlungen eine gerechte und zeitnahe Lösung für alle Parteien geben wird", sagte die TV Academy in einer Erklärung. Bisher scheint eine Einigung zwischen der Writers Guild of America (WGA) sowie der Screen Actors Guild (SAG-AFTRA) mit der Alliance of Motion Picture and Television Producers (AMPTP) noch in weiter Ferne. Auch ein weiterer Verhandlungsversuch Anfang August scheiterte.
Die Gewerkschaften der Autor:innen und Schauspieler:innen kämpfen unter anderem für eine gerechte Bezahlung sowie die Regelung des Einsatzes von Künstlicher Intelligenz.