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28.03.2022
Die Academy Awards wurden zum 94. Mal in Los Angeles vergeben. Während sich der große Favorit "The Power of the Dog" mit nur einem Oscar zufriedengeben musste, nahm das Sci-Fi Epos "Dune" sechs Goldstatuen nach Hause. Will Smith sorgte für den Skandal des Abends und das Gehörlosen-Drama "Coda" für die Überraschung.
Nachdem im vergangenen Jahr aufgrund der weltweiten Covid-19-Pandemie noch mit viel Abstand und an zwei verschiedenen Orten gefeiert wurde – kamen 2022 wieder alle Stars im Dolby Theater in Los Angeles zusammen, um den wichtigsten Filmpreis in Hollywood zu vergeben.
Selbst das Wetter in Los Angeles machte mit und die kalifornische Sonne ließ die Stars und Sternchen, am endlich wieder vollgepackten roten Teppich, richtig strahlen.
Auch für die Filmemacher:innen war es nach zwei Jahren Pandemie wieder etwas Besonderes über einen roten Teppich zu schreiten, was vor allem die weiblichen Stars sehr farbenfroh taten.
Doch eine Neuerung sorgte auch dieses Jahr für Unmut. Acht Kategorien "Dokumentarfilm", "Filmschnitt", "Make-up/Hairstyling", "Filmmusik", "Szenenbild", "Animierter Kurzfilm", "Kurzfilm" und "Ton" wurden eine Stunde vor der Liveübertragung vergeben, um die Show etwas einzukürzen. Die Mehrheit der Filmemacher:innen, die sich dieses Jahr schon lange vor der Show auf dem roten Teppich befanden, beeilten sich aber rechtzeitig in den Saal zu kommen, um bei der Vergabe der Oscars in diesen wichtigen Kategorien auch dabei zu sein.
Die Live-Show wurde dann von den beiden Tennis-Stars Serena und Venus Williams eröffnet, die Beyoncé mit ihrem Song "Be Alive" aus dem Film "King Richard" ankündigten. Beyoncés Performance war allerdings im Vorfeld aufgezeichnet worden.
Der erste Oscar ging dann auch schon an Ariana De Bose als "Beste Nebendarstellerin" in "West Side Story". Die großen Überraschungen blieben aus. Über den Goldjungen als "Bester Nebendarsteller" durfte sich Troy Kotsur für "Coda" freuen. Er ist der zweite gehörlose Schauspieler in der Geschichte der Academy Awards, der die Auszeichnung erhielt. Trotz seines vorangegangenen BAFTA -Gewinns, war der 53-Jährige sehr gerührt.
Der große Favorit "The Power of the Dog" konnte von den 12 Nominierungen nur eine in einen Oscar eintauschen – Regisseurin Jane Campion erhielt ihren zweiten Goldjungen. Von zehn Chancen auf einen Academy Award konnte das Sci-Fi-Epos "Dune" immerhin sechs verwandeln und wurde zum großen Gewinner des Abends. Hans Zimmer, der dieses Mal nicht bei den Awards dabei war, da er gerade in Amsterdam auf Tour ist, konnte nach zehn erfolglosen Nominierungen, endlich wieder einen Oscar gewinnen, für die "Beste Musik" für "Dune". Und ein zweiter Deutscher räumte einen Goldjungen ab. Gerd Nefzer im Visuelle Effekte -Team von "Dune".
Doch auch in dem ganzen Glitz und Glamour wurde nicht auf den Krieg in der Ukraine vergessen: "Wir möchten eine Schweigeminute einlegen, um unsere Unterstützung für die Menschen in der Ukraine zu zeigen, die derzeit mit Invasionen, Konflikten und Vorurteilen innerhalb ihrer eigenen Grenzen konfrontiert sind", war auf einer eingeblendeten Tafel zu lesen. "Wir bitten sie, die Ukraine auf jede erdenkliche Weise zu unterstützten #standwithukraine."
Für einen skandalträchtigen Überraschungsmoment, der selbst den Saal kurz in komplette Stille tauchte, sorgte Will Smith. Chris Rock sollte den "Besten Dokumentarfilm" verkünden, machte zuvor aber noch einen Witz, unter anderem über die Frisur von Jada Pinket Smith, die ihren Kopf seit einiger Zeit kahlgeschoren hat. Rock meinte, dies wäre der richtige Look für den Film "G.I.Jane". (Demi Moore trägt schließlich dieselbe Frisur in dem Film).
Eigentlich ein relativ harmloser Witz, doch Jada verdrehte die Augen und dann stand Will Smith auf und verpasste Rock eine Ohrfeige. Das Publikum erstarrte und war sich unsicher, ob dies nun gespielt war oder nicht. Doch, nachdem sich Smith wieder hingesetzt hatte und Rock zurief: "Nimm den Namen meiner Frau nicht in deinen verdammten Mund", war klar, dass es hier ernst war.
Eine Erklärung für die Reaktion von Smith könnte sein, dass Jada Pinkett Smith ihren Kopf aus einem bestimmten Grund rasiert hat. Sie leidet, wie sie 2018 erklärt hat, an autoimmunen Haarausfall. Später soll Denzel Washington versucht haben, die Wogen zwischen Rock, der sich auch entschuldigt hat, und Will Smith zu glätten.
Als Smith dann den Oscar als "Bester Hauptdarsteller" erhielt, entschuldigte er sich bei der Academy und bei seinen Mitnominierten. In seiner sehr tränenreichen Rede erklärte er, dass er wie im Film seine Familie beschützen wolle. Und er verriet, was ihm Kollege Denzel Washington im Moment nach der Ohrfeige gesagt hatte, um Schlimmeres zu verhindern: "Sei vorsichtig, Will. Dies ist dein höchster Moment - und das ist der Moment, in dem der Teufel sich deiner bemächtigen will."
Jessica Chastain bekam den Oscar als "Beste Hauptdarstellerin" für "The Eyes of Tammy Faye". Die Überraschung des Abends, "Coda" wurde als "Bester Film" ausgezeichnet. Das Gehörlosen-Drama konnte in allen drei Kategorien, in denen es nominiert war, gewinnen.
Die drei Gastgeberinnen Amy Schumer, Wanda Sykes und Regina Hall führten souverän und mit viel Humor durch den Abend und verabschiedeten sich schließlich im Pyjama: "Es ist Zeit ins Bett zu gehen, Gute Nacht!"
Bester Film:
"CODA"
Beste Hauptdarstellerin:
Jessica Chastain in "The Eyes of Tammy Faye"
Bester Hauptdarsteller:
Will Smith in "King Richard"
Beste Nebendarstellerin:
Ariana DeBose in "West Side Story"
Bester Nebendarsteller:
Troy Kotsur in "CODA"
Beste Regie:
"The Power of the Dog" - Jane Campion
Bestes Drehbuch:
"Belfast" - Kenneth Branagh "Don't Look Up" - Adam McKay, David Sirota
Bestes adaptiertes Drehbuch:
"CODA" - Siân Heder
Bester fremdsprachiger Film:
"Drive My Car" (Japan)
Bester Animationsfilm:
"Encanto" - Jared Bush, Byron Howard, Yvett Merino, Clark Spencer
Bester Dokumentarfilm:
"Summer of Soul (...Or, When the Revolution Could Not Be Televised)" - Ahmir "Questlove" Thompson, Joseph
Bester Dokumentar-Kurzfilm:
"The Queen of Basketball" - Ben Proudfoot
Beste Kamera:
"Dune" - Greig Fraser
Bestes Kostüm:
"Cruella" - Jenny Beavan
Bestes Make-Up und Hairstyling:
"The Eyes of Tammy Faye" - Linda Dowds, Stephanie Ingram, Justin Raleigh
Beste Filmmusik:
"Dune" - Hans Zimmer
Bester Filmsong:
"No Time To Die" aus "No Time to Die" - Billie Eilish und Finneas O'Connell
Beste visuelle Effekte:
"Dune" - Paul Lambert, Tristan Myles, Brian Connor, Gerd Nefzer
Bestes Szenenbild:
"Dune" - Patrice Vermette, Zsuzsanna Sipos
Bester Ton:
"Dune" - Mac Ruth, Mark Mangini, Theo Green, Doug Hemphill, Ron Bartlett
Bester Schnitt:
"Dune" - Joe Walker
Bester Kurzfilm:
"The Long Goodbye" - Aneil Karia, Riz Ahmed
Bester animierter Kurzfilm:
"The Windshield Wiper" - Alberto Mielgo, Leo Sanchez
Amy Schumer, Wanda Sykes und Regina Hall (v.l.n.r.) waren die Moderatorinnen an diesem Abend.
Eröffnete die Oscars
mit "Be Alive" aus "King Richard": Beyoncé"Beste Nebendarstellerin" für "West Side Story": Adriana De Bose war sichtlich überwältigt und meinte: "Träume können doch wahr werden".
Moderatorin Regina Hall, die gleich am Anfang des Abends klarstellte, dass sie Single ist, holte sich mit dem Vorwand, es müssten noch Covid-Tests durchgeführt werden Simu Liu, Bradley Cooper, Tyler Perry, und Timotée Chalamet auf die Bühne. Zum Test, Backstage, mit Zunge ...
Die Disney-Prinzessinnen (v.l.n.r.): Naomi Scott (Jasmine), Halle Bailey (Arielle) und Lily James (Cinderella).
Josh Brolin und Jason Momoa waren unter anderm bei den nicht live präsentierten Kategorien Laudatoren.
"Bestes Drehbuch" für Kenneth Branagh und "Belfast"
"Beste Regie" für Jane Campion und "The Power of the Dog" - es sollte der einzige Oscar für das Westerndrama bleiben.
"Bestes adaptiertes Drehbuch" für Siân Heder und "Coda".
"Bester Filmsong" für Billie Eilish und Finneas O'Connell für "No Time to Die"
"Bester Nebendarsteller" für Troy Kotsur in "Coda". Der 53-Jährige ist der zweite taube Schauspieler, der diese Auszeichnung erhielt.
Der dritte Goldjunge für "Coda" - als "Bester Film" ausgezeichnet.
"Beste Hauptdarstellerin" für Jessica Chastain in "The Eyes of Tammy Faye"
Nach einem etwas unglücklichen Witz über die Frau von Will Smith, kassierte Chris Rock eine Ohrfeige von dem Hollywoodstar. Was anfangs alle für eine inszenierte Nummer hielten, stellte sich am Ende doch als ernst raus.
Will Smith wurde wenig überraschend als "Bester Hauptdarsteller" für "King Richard" ausgezeichnet und entschuldigte sich in seiner tränenreichen Rede bei der Academy und seinen Mitnominierten. Aber, er müsse seine Familie beschützen.
"Encanto" ist "Bester Animationsfilm": (v.l.n.r.) Jared Bush, Clark Spencer, Yvett Merino und Byron Howard
"Beste Kamera" für Greig Fraser für "Dune", der sich bei seiner Familie bedankte, die ihm erlaubte sechs Monate lang im Sand zu spielen.
"Bester animierter Kurzfilm" für Alberto Mielgo und Leo Sanches für "The Windshield Wiper"
"Bestes Kostüm" für Jenny Beavan für "Cruella"
"Bester fremdsprachiger Film" für Hamaguchi Ryusuke und den japanischen Film "Drive my car"
"Bester Dokumentar-Kurzfilm" für Ben Proudfoot für "The Queen of Basketball"
"Bester Ton" für Mac Ruth, Mark Mangini, Theo Green, Doug Hemphill, Ron Bartlett und "Dune"
"Beste visuelle Effekte" für Paul Lambert, Tristan Myles, Brian Connor, Gerd Nefzer und "Dune"
Immer wieder wurde dieses Jahr großen Kultfilmen Tribut gezollt. So auch "Der Pate" und Al Pacino, Francis Ford Coppola und Robert De Niro (v.l.n.r.) ließen sich diesen Moment nicht nehemn.
"Bester Schnitt" für Joe Walker für "Dune"
"Bestes Make-Up und Hairstyling" für Linda Dowds, Stephanie Ingram, Justin Raleigh für "The Eyes of Tammy Faye"
"Bestes Szenenbild" für Patrice Vermette und Zsuzsanna Sipos für "Dune"
"The Power of the Dog"-Star Benedict Cumberbatch mit Ehefrau Sophie Hunter
"Tick Tick ... Boom!"-Star Andrew Garfield
"The Eyes of Tammy Faye" - Darstellerin Jessica Chastain
Das "The Power of the Dog"-Paar Jesse Plemons und Kirsten Dunst - und auch im echten Leben ein Paar.
"West Side Story" - Schauspielerin Maddie Ziegler
"Dune"-Regisseur Denis Villeneuve
"Dune"-Star Zendaya
"Dune"-Star Timothée Chalamet
"Parallel Mothers"-Schauspielerin Penélope Cruz und "Being the Ricardos"-Darsteller Javier Bardem
"King Richard"-Darsteller Will Smith mit Ehefrau Jada Pinkett Smith
Lily James
"Dune"-Star Jason Momoa
Kostümdesignerin Ruth E. Carter und Wesley Snipes
Oscar-Moderatorin Wanda Sykes (l.) mit Ehefrau Alex
"Coda"-Darstellerin Amy Forsyth
"King Richard"-Darstellerin Aunjanue Ellis
"Belfast"-Darsteller Jude Hill mit Mama Shauneen
"Belfast"-Regisseur Kenneth Branagh
"The Power of the Dog"-Darsteller Kodi Smith McPhee
Bradley Cooper mit Mama Gloria
Das Team von "Coda": Eugenio Derbez, Troy Kotsur, Marlee Matlin, Sian Heder, Emilia Jones und Daniel Durant (v.l.n.r.)
"The Lost Daughter"-Darstellerin Jessie Buckley
"Being the Ricardos"-Darsteller J. K. Simmons
"Belfast"-Darstellerin Dame Judi Dench
Regisseur Steven Spielberg mit seinen "West Side Story"-Darstellerinnen Rita Moreno (m.) und Adriana De Bose
"Being the Ricardos"-Star Nicole Kidman mit Ehemann Keith Urban
"Dune"-Star Josh Brolin mit Ehefrau Kathryn Boyd
Lily James bei den Fans auf dem roten Teppich
Lupita Nyong'o
Rami Malek
Jamie Lee Curtis