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Als bekannt wurde, dass Sie als Juror dabei sind, titelte die Presse "Thomas Anders macht Dieter Bohlen Konkurrenz".
Klar, das liegt auf der Hand, wenn einer der bekanntesten Juroren in Deutschland mein ehemaliger musikalischer Partner ist. Aber wir machen uns keine Konkurrenz. Jeder hat seinen Style. Das Wichtigste ist, dass man als Juror authentisch ist.
Sie haben in der Jury mit Abstand die meiste Erfahrung. Was können Sie den jungen Musikern mit auf den Weg geben?
Ich stehe seit 50 Jahren auf der Bühne und erhielt vor 40 Jahren meinen ersten Plattenvertrag. Über Erfahrung kann man sprechen, aber man muss sie vor allem selbst machen. Das ist das Schwierige im Leben. Man muss Höhen und Tiefen selbst erleben.
Was halten Sie von Ihren Mitjuroren?
Wir haben uns Mitte Juni zum ersten Mal persönlich kennengelernt. Wir hatten sofort eine tolle Zeit. Ich glaube nicht, dass wir Typen sind, die sich bei den Auditions in die Haare kriegen. Trotzdem finde ich es wichtig, dass jeder seine Meinung vertritt. Da kommen viele geschmackliche Varianten ins Spiel. Diese Reibung macht es aus.
Wie sieht Ihr Traumkandidat aus?
Er oder sie müsste einfach vom Typ her super sein. Ausstrahlung und Aura zählen. Es gibt Menschen, die kommen in den Raum und der Raum ist ausgefüllt. Ich erwarte nicht, dass alle schon so weit sind. Aber man sollte erkennen, dass er oder sie das Potenzial dafür hat. Wenn dann noch Musik, Produktion und auch Marketing stimmen, ist die Chance hoch, dass ein Künstler sich langfristig etabliert. Da müssen viele Mosaiksteinchen zusammenkommen – und ein bisschen Glück.
Was gehört für Sie sonst noch zum "X Factor"?
Talent und Stimme sind natürlich entscheidend. Wenn mich jemand mit der Stimme nicht überzeugt, kann ich ihn nicht auf seinem Weg begleiten. Ich achte sehr auf den Sound einer Stimme.
Was wird für Sie die größte Herausforderung als Juror und Mentor bei "X Factor"?
Ich erwarte von mir selbst, dass ich die Talente erkenne, die etwas Besonderes haben. Das sind ungeschliffene Edelsteine. Wenn man den richtigen Schliff ansetzt, kann was Tolles daraus werden. Am schwersten wird mir fallen, Kandidaten nicht weiterkommen zu lassen. Auch wenn sich für die Kandidaten ihre Träume nicht erfüllen, kann ich ihnen sagen: Das ist nicht das Ende der Welt. Ich musste ebenfalls Enttäuschungen und Niederlagen erleben. Auch ich bin damals aus Talentwettbewerben rausgeflogen und hab nicht verstanden wieso. Aber ich habe trotzdem an mich geglaubt.
Warum hatten Sie Lust, jetzt bei "X Factor" dabei zu sein?
Es reizt mich einfach, zu versuchen, den "X Factor" in den Kandidaten zu erkennen. Ich finde auch toll, dass durch die Vorauswahl der Redaktion ein gewisses Niveau vorhanden ist und niemand vorgeführt wird.
Wie waren bisher Ihre Berührungspunkte zu Sky?
Ich war Gast bei "Xaviers Wunschkonzert". Und wir haben natürlich Sky zuhause. Ich bin ein Doku-Kucker. Am besten ist es, wenn man mit Schnupfen im Bett liegt und sich ohne schlechtes Gewissen eine Folge nach der anderen reinzwirbeln kann. Das finde ich schön.