Zahllose Romane, Filme und Serien thematisierten bereits ähnliche Geschichten mit ähnlichen Figuren auf ähnliche Weise. Umso erfreulicher, dass "The Missing" das Kunststück gelingt, trotz bekannter Elemente von der ersten Minute an zu fesseln. Denn die Story funktioniert nicht nur auf der Spannungsebene bestens. Gerade in jenen Szenen, in denen die furchtbaren Ereignisse ihre zerstörerischen Auswirkungen auf alle zwischenmenschlichen Beziehungen entfalten, entwickelt die Serie eine enorme emotionale Kraft. Nicht zuletzt ist das dem großartigen Cast zuzurechnen. James Nesbitt (bekannt u.a. als Bofur aus den "Hobbit"-Filmen) sticht heraus als besessener Vater mit gebrochenem Herzen, der sich gegen alle Vernunft weigert, die Hoffnung aufzugeben. Aber auch Frances O'Connor ("A.I. - Künstliche Intelligenz") ist großartig als Mutter, die zwischen ihrem neuen Leben und den Schatten der Vergangenheit zerrieben wird.
In Großbritannien ebenso wie in den USA wurde die BBC-Produktion mit Lob überschüttet. "Tief bewegendes, brillantes Fernsehen", urteilte der Guardian, während sich The Telegraph auf "das vermutlich beste Drama des Herbstes" freute. Für das New York Magazine war die Serie sogar schlicht "eine der besten TV-Sendungen des Jahres, so schwer sie manchmal auch zu ertragen ist." Die Serie wurde für zwei Emmys nominiert und erhielt zudem zwei Golden-Globe-Nominierungen für Frances O'Connor und als beste Mini-Serie.
In Staffel 2 kehrt jetzt Tcheky Karyo als Vermissten-Ermittler Julien Baptiste zurück um in einem neuen Fall zu ermitteln, der auch diesmal wieder in zwei sich abwechselnden Zeitlinien erzählt wird. Aber die Fortsetzung wartet mit einer wesentlichen Veränderung auf: Während Staffel 1 mit der Entführung des fünfjähriger Oliver beginnt, startet nun die eigentliche Geschichte mit der Rückkehr der Vermissten. Für die beiden Autoren Harry und Jack Williams nur die logische Fortsetzung des Serienhits: "Während wir die erste Staffel schrieben, sprachen wir auch darüber, wie die Geschichte sich wohl entwickeln würde, wenn Oliver wieder auftauchte. Staffel 2 entstand aus dieser Diskussion. Es ist gewissermaßen die Kehrseite der Medaille zur ersten Staffel: Eine Erkundung von Verlust und Freiheit und wie die Vergangenheit unsere Gengenwart in vielfältigster Weise formt."
Was sich nicht geändert hat in Staffel 2 sind das gemächliche Erzähltempo und die aufwühlende Spannung, die den Zuschauer von der ersten Minute unweigerlich in den Bann zieht. Und natürlich der großartige Cast, u.a. mit "The Walkin Dead"-Star David Morrissey und Tcheky Karyo, der erneut das eigentliche Zentrum der Geschichte ist und als desillusionierter Ermittler in einen weiteren Fall gezogen wird, der die düstersten Schatten der Vergangenheit beschwört.
"Äußerst fesselnd." (The Telegraph)
"'The Missing' ist einfallsreich geschrieben, stark besetzt, erschreckend glaubwürdig und macht umgehend süchtig." (The New York Times)
"'The Missing' ist weder rührselig noch übertrieben gefühlvoll, sondern einfach zutiefst menschlich - und sehr, sehr traurig." (The Guardian)
Nordfrankreich, 2006. Der Familienurlaub von Tony und Emily Hughes (James Nesbitt, Frances O'Connor) endet in einem furchtbaren Albtraum. Im kleinen Städtchen Chalons Du Bois verschwindet ihr fünfjähriger Sohn Oliver (Oliver Hunt) plötzlich in einer Menschenmenge und ist wie vom Erdboden verschluckt. Die Polizei startet umgehend eine Suchaktion und beordert Julien Baptiste (Tcheky Karyo), einen der renommiertesten Ermittler Frankreichs, in den kleinen Ort. Ohne Erfolg: Der Junge bleibt spurlos verschwunden. Während die Verzweiflung der Eltern wächst, stürzen sich die Medien auf den spektakulären Fall.
Acht Jahre später ist Olivers Verschwinden noch immer nicht geklärt. Schuldgefühle und Schmerz haben die Ehe der Hughes zerstört. Emily wagt in einer anderen Beziehung einen Neuanfang. Tony aber weigert sich zu glauben, dass sein Sohn tot ist, und sucht wie besessen weiter. Tatsächlich erwacht wieder Hoffnung, als neue Hinweise auftauchen. Das entfacht auch das Interesse von Julien Baptiste erneut. Der mittlerweile pensionierte Cop kehrt nach Chalons Du Bois zurück, um mit Tony das Geheimnis um Olivers Verschwinden endlich zu lüften.
2003 verschwand die Schülerin Alice Webster aus ihrer Schule, in der Nähe einer britischen Militärbasis im deutschen Städtchen Eckhausen. Offenbar wurde sie entführt. Elf Jahre später stolpert Alice, mittlerweile eine junge Frau, schwer traumatisiert die Straße in ihrem Heimatort entlang. Was ist ihr wiederfahren? Konnte sie ihren Entführern entkommen oder wurde sie freigelassen?
Die plötzliche Rückkehr versetzt ihre Familie in heillose Aufruhr. Ihre Mutter Gemma (Keeley Hawes) hat die jahrelange Ungewissheit schwer gequält und trotzdem triff sie das Wiedersehen völlig unvorbereitet. Ihren Vater Sam (David Morrissey), einen britischer Militär, hatten die schrecklichen Ereignisse zunehmend von seiner Familie entfremdet, gerade als die ihn am meisten brauchte. Ihr Bruder Matthew (Jake Davies) war der letzte, der Alice sah, bevor sie entführt wurde. Mittlerweile ist der stille Junge erwachsen und sein Verhalten wurde zusehends unberechenbarer. Die Ermittlungen in dem Fall übernimmt Sergeant Eve Stone (Laura Fraser). Doch die hochschwangere Militärpolizistin stößt schnell an Grenzen und zieht den französischen Ermittler Julien Baptiste (Tcheky Karyo) hinzu, den der Fall bereits elf Jahre zuvor beschäftig hatte.
