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30.10.2015 |
Gethin Anthony war in "Game of Thrones" als Renly Baratheon erstmals in einer internationalen Serie auf dem Bildschirm zu sehen. Jetzt spielt der 31-jährige Brite in der US-Serie "Aquarius" den Kriminellen Charles Manson. Dessen Anhänger hatten 1969 in seinem Auftrag die Morde an Sharon Tate, Leno und Rosemary LaBianca und vier weiteren Menschen verübt.
Sky: Was dachten Sie, als Ihnen die Rolle von Charles Manson angeboten wurde? Haben Sie gezögert, sie anzunehmen?
Gethin Anthony: Mir blieb ein Monat Zeit, um mich vorzubereiten – und ehrlich gesagt, war meine einzige Sorge, ob ich den Job auch wirklich bekomme. John McNamara, der Showrunner, erklärte mir außerdem genau, worum es in "Aquarius" geht. Es ist ein Cop-Drama, eine düstere Thrillerserie und keine Biographie. Die Geschichte des Kriminellen Manson wird in der Serie nicht verherrlicht.
McNamara hat Ihnen auch eine Bücher-Liste über die Sixties gegeben, die sie abarbeiten mussten.
Ich lese wirklich sehr gerne, das war also der leichte Part der Vorbereitung. Ich habe darüber hinaus für meine Rolle Gitarre spielen gelernt - damit konnte ich einen authentischen Zugang zu der Figur und der Zeit finden. Das war sehr hilfreich für mich.
Was glauben Sie, wie konnte Manson es damals schaffen, eine Gefolgschaft zu finden, die für ihn sogar mordete?
Meiner Meinung nach führte eine Mischung aus verschiedenen Elementen dazu. Er war bereits in den 50er-Jahren kriminell, hatte als Zuhälter gearbeitet und im Gefängnis gesessen. In der Atmosphäre der Hippie-Bewegung, mit diesen sehr leicht beeindruckbaren jungen Leuten, boten sich ihm neue Möglichkeiten. Er las Bücher darüber, wie man Menschen beeinflusst. Wie er es aber tatsächlich geschafft hat, kann ich nicht abschließend sagen.
Hätten Sie selbst gern Ende der 60er-Jahre zur Zeit des "Summer of Love" gelebt?
Eine gute Frage - ich würde schon gerne zurückgehen und schauen, wie es damals war. Ich kann mir jedoch nicht richtig vorstellen, was ich damals gemacht hätte. Vielleicht liegt es daran, dass ich durch "Aquarius" die Zeit aus einem düsteren Blickwinkel betrachten musste. Auf jeden Fall wäre ich gerne in Woodstock gewesen und hätte den Spaß dieser Zeit miterlebt.
Die Musik spielt in der Serie eine große Rolle, jede Episode ist nach einem Song benannt. Hatten Sie vor "Aquarius" einen Bezug zu dieser Ära und zur Musik dieser Zeit?
Ich mochte zum Beispiel Otis Redding schon immer, aber meine Sicht auf die 60er-Jahre ist britisch geprägt – ich verbinde damit die Beatles oder die Mode der Carnaby Street.
Sie hatten in "Game of Thrones" bereits erste Erfahrungen in einer internationalen Serie. In "Aquarius" spielen Sie an der Seite von "Californication"-Star David Duchovny. Wie erleben Sie diese Chance?
Natürlich will man als Schauspieler gesehen werden, aber es ist überwältigend, dann tatsächlich so ein großes Publikum zu haben wie bei "Game of Thrones". Auch für "Aquarius" bekomme ich sehr viele positive Reaktionen und ich freue mich unheimlich darüber, dass die Serie auch in Deutschland und anderen europäischen Ländern ausgestrahlt wird.