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Ein Lied von Mord und Intrige: vom Buch zur Serie

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Game of Thrones - The Last Watch

Originaltitel: Game of Thrones - The last Watch

Dokumentation, 109 min., ab 16 Jahren

Di 19.11. | 02:25
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Autor George R.R. Martin auf dem Eisernen Thron umgeben von Cast und Produzenten von "Game of Thrones"

25.04.2016

Mit seinem Epos überraschte George R.R. Martin Kritik und Fantasyfans.

Schreibt derzeit am sechsten Band der Serie: George R.R. Martin

"'Das Lied von Eis und Feuer' feiert die literarische Autonomie mit einem großen Fest des Erzählens", verkündete sogar die bürgerliche Frankfurter Allgemeine Zeitung. Tatsächlich gelang es dem amerikanischen Schriftsteller George R.R. Martin, mit seiner Romanserie "A Song of Ice and Fire" nicht nur Millionen Fans, sondern auch das renommierte Feuilleton davon zu überzeugen, dass Fantasyliteratur weit mehr als blutige Breitschwerter und leicht bekleidete Feen zu bieten hat.

Martin veröffentlichte den ersten Band "A Game of Thrones" 1996. Ursprünglich als Trilogie geplant, erweiterte Martin den Umfang der Serie im Lauf der folgenden Jahre auf geplante sieben Bände, von denen fünf bereits erschienen sind. Wegen ihres Umfangs von oft mehr als 1000 Seiten wurden die deutschen Ausgaben in jeweils zwei Bände aufgeteilt.

Dem überraschenden Erfolg folgten zahlreiche Adaptionen: Hörbücher, Novellen und Graphic Novels. 2007 hat schließlich der amerikanische Pay-TV-Sender HBO die Fernseh- und Filmrechte erworben und das Werk in eine spektakuläre Big-Budget-Serie umgesetzt, die aktuell in die sechste Staffel geht. Eine siebente ist bereits angekündigt.

Die Faszination des Stoffs liegt wesentlich in Martins Talent, bekannte Fantasy-Elemente aufzugreifen, um dann in seiner ausufernden Erzählung doch die Genre-Grenzen zu sprengen: Der erste Band beginnt mit neun zentralen Figuren, bis zum Ende des fünften sind es bereits über 30. Und insgesamt wurden mittlerweile über 1000 Figuren erwähnt. Die Geschichte verwebt drei verschiedene Handlungsstränge: den Kampf um die Vorherrschaft auf dem fiktiven Kontinent Westeros, die wachsende Bedrohung durch eine Rasse von übernatürlichen Wesen aus dem hohen Norden, die sogenannten "Weißen Wanderer", und den Plan der im Exil lebenden Prinzessin Daenerys Targaryen, auf ihren rechtmäßigen Platz als Herrscherin zurückzukehren.

Im Gegensatz zu Tolkien und seinen Nachahmern spielt "Ein Lied von Eis und Feuer" nicht in einer utopischen Fantasywelt, in der Magie und das Auftreten fantastischer Kreaturen an der Tagesordnung sind. Martin ließ sich vielmehr von historischen Begebenheiten und Figuren wie den Rosenkriegen, den Kreuzzügen, Wilhelm dem Eroberer und dem Hundertjährigen Krieg beeinflussen. Magische Elemente tauchen lediglich sporadisch auf, werden dafür aber umso imposanter in Szene gesetzt. Der Schwerpunkt der Handlung liegt auf den Machtkämpfen zwischen den regierenden Häusern und der detaillierten Entwicklung der Charaktere. Die genretypischen Helden oder Bösewichte sucht man in "Das Lied von Eis und Feuer" vergeblich. Martin schreckt auch nicht davor zurück, seine Protagonisten sterben zu lassen und schafft dadurch ein hohes Maß an Spannung.

Millionen Fans auf aller Welt können inzwischen kaum mehr erwarten, wer den Kampf um den eisernen Thron am Ende überlebt und für sich entscheiden kann. Tatsächlich verzögerte sich die Auflösung: Schon mehrmals hat Martin "The Winds of Winter", den sechsten Band der Serie, verschoben. Erst der siebte Teil "A Dream of Spring", soll dann auch der letzte werden. Die Serienadaption wird allerdings mit der sechsten Staffel ihre eigene Romanvorlage überholen.