Du bist bereits Sky Kunde? Jetzt einloggen: Login
Du bist bereits Kunde?

Den richtigen Service und persönliche Angebote erhältst du im Login-Bereich.

Bitte logge dich hier ein. 

Deadline Day: Kurzinterview Michael Leopold

Sky Kommentator und Moderator Michael Leopold liefert zum Deadline Day unter anderem eine fachliche Einordnung zur aktuellen Entwicklung der hohen Ablösesummen.

Im Zuge des Deadline Day, der am 31.8. stattfindet, hat sky.de die Sky Kommentatoren Kai Dittmann und Sven Haist, den Sky Moderator und Kommentator Michael Leopold sowie weitere Gäste zum letzten Tag der Transferperiode befragt. Die Sportexperten geben Einschätzungen zum Transfer-Geschehen und plaudern bei interessanten Wechsel-Anekdoten aus dem Nähkästchen.

3 Fragen an Michael Leopold

Sky.de: Herr Leopold, am Deadline Day ereignen sich immer wieder kuriose Transfer-Geschichten, bei denen auch exorbitante Ablösesummen zustande kommen können. Was sagen sie als Fußballkommentator und Moderator zu diesen enormen Beträgen für unter anderem sehr junge Spieler? Wäre Ihnen ein Leroy Sané ebenfalls 50 Millionen wert? 





Es ist generell eine schwierige Diskussion, ob es ab 5 oder ab 50 Millionen für einen Fußballspieler unmoralisch wird. Aber so banal das klingen mag: Der Markt bestimmt nun mal den Preis. Nur: Keine Frage, der Transfermarkt ist komplizierter geworden und die Summen sind für den ‚normalen’ Arbeiter bzw. Fan nicht mehr nachzuvollziehen. Christian Heidel hat das ja sehr nett formuliert. Sinngemäß... wenn ein Anruf mit der 0044 kommt, also mit der Ländervorwahl von England, dann wird es spannend. Und warum sollte er Leroy Sane für 20 Millionen verkaufen, wenn er auch 50 bekommen kann? So ist nun mal das Geschäft in diesen Tagen.

Ich würde zudem noch gerne auf die Vorwahl 0086 verweisen! Auch die Chinesen zahlen derzeit völlig verrückte Summen. Ob ich das gut finde? Ich denke, der Fußball muss extrem aufpassen, nicht seine Basis zu verlieren! Man darf allerdings nicht vergessen, dass der Fußball nach wie vor boomt ohne Ende. Und zum sportlichen: Die Engländer müssen erst beweisen, dass Geld in der Champions League demnächst auch Tore schießt. Glücklicherweise gibt es ja noch ein paar andere Faktoren für Erfolg als nur den Geldbeutel!

VfL Wolfsburg-Coach Dieter Hecking sprach sich jüngst in einem Exklusiv-Interview bei Sky Sport News HD für eine verkürzte Transferperiode aus. Wie stehen Sie zu dem Transferschluss zum 31. August und wie sinnvoll ist es Ihres Erachtens nach, die Transferperiode während der laufenden Bundesliga-Saison enden zu lassen?

Ich kann den Ansatz von Dieter Hecking sehr gut nachvollziehen. Als Trainer willst du deinen Kader natürlich so früh wie möglich zusammen haben. Das vereinfacht die Arbeit und es kann nicht mehr passieren, dass dir nach den ersten Spieltagen plötzlich noch ein Leistungsträger wegbricht mit dem du fest gerechnet hast bzw. auf dessen Verbleib du bis zuletzt gehofft hast. Dieter Hecking kann da im Fall Kevin De Bruyne ja ein Liedchen singen. Wenn im Vorjahr schon im Juli alles klar gewesen wäre, wäre es für alle Beteiligten in Wolfsburg sicher deutlich einfacher gewesen. Ich persönlich hätte kein Problem damit, wenn die Transferperiode am 1. August zu Ende wäre. Und die Kollegen vom „kicker“ sicher auch nicht. Dann wäre Ihr legendäres Sonderheft garantiert mit Erscheinungstermin immer top aktuell (lacht).

Sie als Fußballkommentator und Moderator haben sicherlich auch engen Kontakt zu Spielern und Managern der Bundesliga. Gibt es das Phänomen, dass kurz vor Torschluss die Transferpreise sinken und einzelne Spieler zu einer niedrigeren Ablöse „verramscht“ werden?

In dieser Transferperiode sinken die Preise dann, wenn die Engländer voll sind. Also, wenn die Kader der Premier League Klubs voll sind. Nicht, dass wir uns da jetzt missverstehen (lacht). Der Klassiker ist natürlich, dass sich der ein oder andere Spieler bzw. Verein verzockt und zum Ende der Transferperiode nervös und hektisch wird. Mit etwas Geduld und kühlem Kopf kann man dann sicher noch das ein oder andere ‚Schnäppchen’ machen. Aber – um wieder den Anschluss zur ersten Frage zu bekommen – Fakt ist: So kompliziert wie in diesem Sommer war der Transfermarkt noch nie!