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Im Zuge des Deadline Day, der am 31.1. stattfindet, hat sky.de die Sky Moderatorinnen Jessica Kastrop, Christina Rann und Esther Sedlaczek zum letzten Tag der Transferperiode befragt. Die Sportexpertinnen geben Einschätzungen zum Transfer-Geschehen und plaudern bei interessanten Wechsel-Anekdoten aus dem Nähkästchen.
Frau Sedlaczek, am Deadline Day ereignen sich immer häufiger Transfers, bei denen exorbitante Ablösesummen zustande kommen. Wie beurteilen Sie die Ablösesummen-Explosion in den letzten Jahren?
Hier gilt: Angebot und Nachfrage. Dennoch nimmt die Entwicklung Ausmaße an, die nur schwer nachzuvollziehen sind. Dass ein Spieler über 150 Millionen Euro wert sein kann, ist schwer vermittelbar. Hinzukommt, dass der Druck auf die Spieler steigt, sobald solche Summen ins Spiel kommen.
Aber nicht nur die Transfersummen steigen ins unermessliche, sondern auch die Gehälter der Spieler. Auch wenn es natürlich jedem selbst überlassen ist, wohin er wechselt: der sportliche Reiz sollte immer über dem finanziellen stehen.
Stichwort Vereinstreue: Zuletzt geriet Julian Draxler verstärkt in die Kritik, nachdem er seinen bis 2020 laufenden Vertrag beim VfL Wolfsburg nicht erfüllen wollte und stattdessen nun bei Paris Saint-Germain auf Torejagd geht. Wie ist ihre Meinung zu Spielern, die trotz längerfristigen Vertrag den Verein vorzeitig verlassen?
Egal ob im Fußball oder in anderen Berufen: ein Vertrag bedeutet immer auch eine Verpflichtung, auf die man sich bewusst eingelassen hat und die man erfüllen sollte.
Auf einzelne Beispiele einzugehen finde ich immer schwierig. Dennoch bin ich der Meinung, dass man, auch wenn die Dinge nicht so laufen, wie man sich das gewünscht oder erwartet hat, nicht sofort die Flucht ergreifen oder einen Wechsel erzwingen sollte.
Die Transfernachrichten werden momentan vor allem von Wechselgerüchten nach China bestimmt. Wird die chinesische Transferpolitik in Zukunft ähnliche Auswirkungen auf die Bundesliga haben wie zuletzt die Premier League?
Die Premier League ist für viele Fußballer auf Grund ihrer sportlichen Attraktivität reizvoll. Wenn dann noch Summen ins Spiel kommen, die die meisten Vereine in anderen Ligen nicht zahlen können, erliegt man dem Reiz natürlich noch schneller. Die chinesische Liga erfüllt derzeit nur einen dieser zwei Punkte. Wenn junge Spieler dorthin wechseln, ist es für mich wenig verständlich. Wenn ältere Spieler, die im sogenannten „Herbst“ ihrer Karriere sind, dorthin wechseln um noch mal eine neue Erfahrung zu sammeln, aber auch ein immens hohes Gehalt zu kassieren, dann kann ich das verstehen.
Daher sehe ich noch keine Gefahr, dass die chinesische Transferpolitik eine ähnliche Gefahr auf die Bundesliga ausstrahlt wie die der Premier League.