Das „Major Asiens“
Seit das HSBC Champions 2009 in den Rang eines Events der World Golf Championships erhoben wurde, sprechen die Chinesen stolz vom „Major Asiens“. Mit 9,75 Millionen US-Dollar Preisgeld ist es das höchstdotierte Turnier der Region und lockt fast die komplette Weltspitze nach Shanghai. Angeführt wird das Feld vom Weltranglistenersten Dustin Johnson und Titelverteidiger Hideki Matsuyama. Für alle Golf-Fans heißt es ab dem 26. Oktober: Früh aufstehen! Sky überträgt das Turnier täglich exklusiv live und in HD. Kommentar: Adrian Grosser.
Das Turnier
Unter dem Motto „Klotzen statt kleckern“ wurde das HSBC Champions im November 2005 in die European Tour eingeführt. Es war der Startschuss für die Saison 2006 und mit fünf Millionen US-Dollar Preisgeld war es vom Start weg das bestdotierte Turnier nach den WGC-Events und den Majors. Von Beginn an sollte das Turnier als das „Major Asiens“ positioniert werden. Der boomende chinesische Golf-Markt machte es möglich.
Den ersten wichtigen Schritt auf dem Weg zu globaler Bedeutung machte die Veranstaltung im November 2009, als sie in den Rang der World Golf Championships aufgenommen wurde. Gleichzeitig rückte das Turnier vom Anfang der Saison ans Ende und wurde kurz vor dem neuen Saisonabschluss, der DP World Tour Championship, ausgetragen. Die nächste und entscheidende Entwicklung erfolgte im Jahr 2013. Das Turnier ist seither auch ein offizielles Event der US PGA Tour, bei dem auch FedExCup-Punkte vergeben werden. Außerdem wurde das Preisgeld auf mittlerweile 9,75 Millionen US-Dollar aufgestockt, von denen der Sieger allein 1,66 Millionen erhält (ca. 1.410.000 Euro).
Der Platz
Vom Zentrum Shanghais sind es nur gut 30 Minuten mit dem Auto in die Toskana. Dorthin fühlt man sich im Sheshan International Golf Club nämlich versetzt. Das Klubhaus sowie die Häuser und Villen auf dem Gelände sind im toskanischen Stil erbaut; das Gelände mit seinen Hügeln, Bächen und Tälern erinnert ebenfalls an die dortige Landschaft. Der Golfplatz liegt überdies zu Füßen der Sheshan Basilica, einer katholischen Kathedrale, die im Jahr 1935 auf dem Sheshan Hill erbaut wurde.
Das Layout des von den Golfplatz-Designern Nelson & Haworth gestalteten Kurses soll „anspruchsvolles und angenehmes Golfspiel“ verbinden. Das erfüllt der 6.639 Meter lange Par-72-Kurs nahezu perfekt mit seinen baumbestandenen Fairways, anspruchsvollen Höhenunterschieden, gut platzierten Bunkern und Wasserhindernissen sowie welligen Grüns.
Der Titelverteidiger
Hideki Matsuyama war zu Beginn des Finaltages bei der WGC – HSBC Champions „ziemlich nervös“, wie er zugab. Mit drei Schlägen Vorsprung vor dem restlichen Feld nahm der Japaner die Schlussrunde in Angriff. Eine komfortable, aber keinesfalls uneinholbare Führung, wie er wusste. Doch Matsuyamas Nervosität legte sich schnell. „Ich habe gleich ein Birdie gespielt und bin gut in den Rhythmus gekommen. Danach bin ich ganz sanft durch den Tag gesegelt“, erklärte er. Dass beim Kampf um den Titel keine Spannung aufkam, lag auch daran, dass sein engster Verfolger, Titelverteidiger Russel Knox, einen schwarzen Tag erwischte und auf Platz neun zurückfiel.
Matsuyama konnte das herzlich egal sein. Am Ende setzte er sich mit sieben Schlägen Vorsprung vor Henrik Stenson und dem US-Amerikaner Daniel Berger durch und sprach von seinen nächsten Zielen: „Der Sieg bringt mich näher dahin, bei den Majors in der Lage zu sein, um den Titel mitzuspielen.“ Platz zwei bei den U.S. Open und Rang fünf bei der PGA Championship, dazu Platz elf in Augusta und Rang 14 bei der Open Championship in 2017 zeigen, dass er dem Ziel Major-Sieg tatsächlich näher kommt und sich unter den Top-10 der Welt etabliert hat.
Das Feld
Das Feld der WGC – HSBC Champions ist wie immer erstklassig besetzt. Angeführt wird es vom Weltranglistenersten Dustin Johnson sowie dem Weltranglistendritten und Titelverteidiger Hideki Matsuyama. Sie sind natürlich die beiden Top-Favoriten, doch angesichts von sechs Spielern aus den Top-10 der Weltrangliste, 19 aus den Top-25 und 35 aus den Top-50 müssen sie sich extrem starker Konkurrenz stellen.
Etwa dem U.S. Open Champion Brooks Koepka, dem spanischen Gipfelstürmer Jon Rahm, Tyrell Hatton, dem Mann der Stunde auf der European Tour, dem Führenden im Race to Dubai Tommy Fleetwood oder dem Sieger der Tour Championship Xander Schauffele.
Weitere Stars in Shanghai sind Henrik Stenson, Phil Mickelson, Patrick Reed, Jason Day, Matt Kuchar, Justin Rose, Paul Casey, Marc Leishman, Rafael Cabrera Bello, Thomas Pieters, Adam Scott und Bernd Wiesberger.