Das „fünfte Major“
Sie gilt als das „fünfte Major“, dabei kann die 1974 eingeführte The Players Championship von der Tradition natürlich nicht mit den vier Top-Turnieren mithalten. Das Teilnehmerfeld gilt jedoch als das beste des Jahres. Die Weltspitze ist im TPC Sawgrass komplett vertreten. Neben den Top-3 Dustin Johnson, Rory McIlroy und Titelverteidiger Jason Day gehören auch Masters-Sieger Sergio Garcia, der 2015 Players Champion Rickie Fowler sowie Jordan Spieth zum Favoritenkreis. Martin Kaymer sollte man als Sieger von 2014 ebenfalls auf dem Zettel haben. Mit dabei sind auch Bernhard Langer, Alex Cejka und der Österreicher Bernd Wiesberger. Sky überträgt The Players Championship täglich exklusiv live und in HD. Kommentar: Carlo Knauss und Irek Myskow.
Das Turnier
Für Jordan Spieth ist die Sache klar: „Ich sehe das Players als ein Major an und glaube, dass es eins der besten Teilnehmerfelder im gesamten Jahr hat“, erklärt der Weltranglistenfünfte. Und für alle, die es eventuell noch nicht verstanden haben sollten, ergänzt der 23-Jährige: „Für mich gibt es fünf Major-Turniere im Jahr.“ Spieth ist mit dieser Ansicht nicht alleine. Schon seit Jahren firmiert The Players Championship inoffiziell als das „fünfte Major“. Dementsprechend sieht auch das Teilnehmerfeld aus: Die Weltelite ist nahezu komplett vertreten. Ein Grund für die Attraktivität des Turniers ist neben den zehneinhalb Millionen US-Dollar Preisgeld und den 600 FedExCup-Punkten für den Sieger auch der Austragungsort.
Der Platz
Seit 1974 veranstaltet die PGA Tour die Players Championship. In den ersten Jahren fand sie auf wechselnden Kursen statt, ehe die PGA entschied, das Turnier fortan an ihrem Sitz in Ponte Vedra Beach auszutragen. Zu diesem Zweck beauftragte die PGA den Golfplatzarchitekten Pete Dye, einen Stadionkurs zu bauen. Dye schuf mit dem TPC at Sawgrass nicht nur einen ebenso anspruchsvollen wie abwechslungsreichen Platz, sondern gleich auch noch eins der berühmtesten Löcher weltweit. Dabei kam ihm allerdings der Zufall zu Hilfe. Und die eigene Ehefrau.
Große Teile des Geländes waren sumpfig und mussten mit Sand aufgeschüttet werden. Den schaffte man aus anderen Bereichen des Areals heran. Als Dye nun mit den Arbeiten an der Fläche angelangt war, auf der das 17. Loch gebaut werden sollte, sah er sich einem tiefen Krater gegenüber, aus dem der übrige Golfplatz mit Sand versorgt worden war. Was tun? Die rettende Idee kam seiner Frau Alice, mit der er zusammen den Platz entworfen hatte. Sie schlug vor, den Krater mit Wasser aufzufüllen und das Grün auf einer Insel zu platzieren. Dye soll über diesen Vorschlag zunächst nicht glücklich gewesen sein, beugte sich aber seiner Frau oder den Umständen.
Das nur 125 Meter lange Loch, dessen Grün bis auf die schmale Verbindung zum Land komplett von Wasser umgeben ist, ist das sogenannte „Signature Hole“ im TPC Sawgrass. Hier haben sich vor den Augen von tausenden Fans schon unzählige Dramen abgespielt. Dabei ist die kurze Spielbahn laut Justin Rose „eins der leichtesten Löcher überhaupt“ – allerdings nur „am Dienstag und Mittwoch“. Ab Donnerstag, mit der Scorekarte in der Hand, sieht das ganz anders aus. „Dann fühlst du, wie dein Herz am Abschlag zu rasen beginnt. Darauf muss man vorbereitet sein.“ Diese Konstellation sorgt dafür, dass die 17 in der Regel sowohl das Loch mit den meisten Birdies als auch mit den meisten Bogeys und Doppelbogeys ist.
Für Martin Kaymer ist der Stadium Course eine der größten Herausforderungen des Jahres und „ein fantastischer Golfplatz, den ich wirklich mag“. Der 31-Jährige favorisiert allerdings nicht die legendäre Nummer 17, sondern ein anderes Loch. „Die 18 ist wahrscheinlich eine der besten Bahnen, die wir im ganzen Jahr spielen“, findet er. Das liegt auch an den Zuschauern, die dort so dicht dabei sind, „dass man im Hintergrund hören kann, wie sie Wetten auf dich abschließen. Das macht wirklich Spaß“, sagt Kaymer.
Die Profis müssen sich in diesem Jahr auf einige Änderungen gefasst machen. Nach der Players Championship 2016 wurde der Platz geschlossen und an mehreren Stellen renoviert und neu gestaltet. Die größte Änderung erfolgte an Loch Nummer zwölf. Pete Dye, der dafür zu Rate gezogen wurde, erklärt den Sinn dahinter: „Wir haben diskutiert, wie wir die Spannung auf den hinteren neun erhöhen können und sind auf das zwölfte Loch gekommen.“ Ein zusätzliches Wasserhindernis neben dem Grün sowie die Verlegung des Fairwaybunkers von der rechten Seite mitten auf den Fairway sollen zu einer neuen, risikoreicheren Strategie führen. Dazu kommen neue Aussichtshügel rund um den Abschlag und das Grün für die Zuschauer. „Ich glaube, die neuen Herausforderungen werden zu mehr Spannung führen“, hofft der 91-jährige Dye.
Der Titelverteidiger
Mit einer 63er Auftaktrunde legte Jason Day im vergangenen Jahr den Grundstein zu seinem letztlich ungefährdeten Start-Ziel-Sieg im TPC Sawgrass. Für den Australier war es der siebte Sieg innerhalb von zehn Monaten, darunter ein Major, ein WGC-Event, zwei FedExCup-Playoffturniere sowie das „fünfte Major“. „Es ist kein Zufall, dass er die Nummer eins der Welt ist“, erklärte Justin Thomas, der dank einer 65er Abschlussrunde noch Dritter wurde.
Mit vier Schlägen Vorsprung vor Hideki Matsuyama war Day in den Finaltag gestartet. Sein Flightpartner katapultierte sich jedoch schon auf den ersten drei Löchern mit einem Bogey und einem Doppelbogey aus dem Rennen. Auch von den weiteren Kontrahenten wurde keiner dem Führenden gefährlich. Das übernahm er selbst, als er auf der sechs und der neun zwei Bogeys notierte. „Ich habe mich wie ein Amateur gefühlt“, kommentierte er seine drei verpatzten Chips auf der neun, die ihm statt des möglichen Birdie fast ein Doppelbogey eingebracht hätten. „Wenn ich da mit einem Doppelbogey rausgehe, lasse ich alle anderen wieder ins Spiel kommen. Der Putt zum Bogey war wohl der wichtigste während des ganzen Turniers“, sagte Day, der am Ende mit vier Schlägen vor Kevin Chappell das Turnier gewann.
Das Feld
„Das beste Feld im Golf“ – mit diesem Slogan wirbt die Players Championship für sich. Um die Favoriten zu bestimmen, kann man daher im Prinzip mit dem Finger die Weltrangliste entlang fahren. Der Weltranglistenführende Dustin Johnson, die Nummer zwei Rory McIlroy und der Dritte Jason Day, zugleich Titelverteidiger, gehören immer zu den Top-Favoriten, wenn sie am Start sind. Das Gleiche gilt auch für Jordan Spieth, Masters-Sieger Sergio Garcia, Henrik Stenson und den 2015er Players Champion Rickie Fowler.
Während Johnson, McIlroy und Spieth der Titel im TPC Sawgrass noch fehlt, hat Martin Kaymer hier schon gewonnen. 2014 triumphierte der Deutsche nach einer langen Regenunterbrechung und einer Nervenschlacht auf den letzten Löchern mit einem Schlag Vorsprung vor Jim Furyk. Als ehemaliger Champion, der immer noch in der Weltspitze vertreten ist, gehört Kaymer zum weiteren Favoritenkreis.
Außer Martin Kaymer sind auch Bernhard Langer und Alex Cejka am Start. Cejka stand in Ponte Vedra kurz vor dem größten Erfolg seiner Karriere. 2009 führte er das Feld nach drei Runden mit fünf Schlägen Vorsprung an. Doch dem Druck, als Führender in die Finalrunde zu gehen, war Cejka nicht gewachsen. Gleich am ersten Loch verbuchte er das erste Bogey, auf der vier folgte ein Doppelbogey und nach nur acht Löchern lag er bei sechs über. Am Ende rettete er sich mit einer 79er Runde auf Platz neun. Im vergangenen Jahr belegte Cejka erneut Platz neun und bewies damit, dass ihm der TPC Sawgrass liegt.
Langer hat sich zum dritten Mal in Folge qualifiziert, indem er die Senior Players Championship gewonnen hat.
Der Österreicher Bernd Wiesberger ist zum dritten Mal bei der Players Championship dabei. Im letzten Jahr erreichte er Platz 49.