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The Open Championship

Die legendäre silberne Claret Jug ist die Trophäe für den "Champion Golfer of the Year".

Sky ist der Golf-Sender Nummer eins in Deutschland. Sky präsentiert die Turniere der US PGA Tour und der European Tour inklusive der vier Majors und des Ryder Cup exklusiv live und in HD.

Zurück im „Home of Golf“

Mehr Tradition geht nicht: Alle fünf Jahre kommt die Open Championship, das älteste Turnier der Welt, nach St. Andrews in die Heimat des Golf-Sports, um den „Champion Golfer of the Year“ zu ermitteln. Außer dem verletzten Titelverteidiger Rory McIlroy ist die gesamte Weltelite auf dem Old Course dabei. Angeführt wird das Feld vom zweimaligen Major-Champion Jordan Spieth, der die Chance auf den Grand Slam wahren möchte. Mit am Start sind auch Martin Kaymer, Bernhard Langer, Marcel Siem und Österreichs Top-Golfer Bernd Wiesberger. Sky überträgt ab Donnerstag täglich bis zu elf Stunden exklusiv live und in HD. Kommentar: Carlo Knauss, Irek Myskow und Gregor Biernath.

Die Open Championship geht am heutigen Montag in die Verlängerung. Wetterbedingt kann die vierte und letzte Runde erst heute stattfinden. Sky überträgt die Entscheidung ab 14:30 Uhr exklusiv live auf Sky Sport 2/HD 2 und Sky Sport Austria.

Das Turnier
Die Open Championship, oder kurz The Open, ist das älteste Golf-Turnier der Welt. Im Jahr 1860 traten auf dem Old Course in Prestwick acht Profis gegeneinander an, um den „Champion Golfer of the Year“ zu ermitteln. Nach drei Runden auf dem Zwölf-Loch-Platz setzte sich Willie Park Sr. mit zwei Schlägen Vorsprung vor Old Tom Morris durch. Der Sieger erhielt für ein Jahr den „Challenge Belt“, einen wertvollen, aus rotem marokkanischen Leder gefertigten Gürtel mit Silberschnalle.

Im Jahr darauf erklärten die Verantwortlichen in Prestwick, dass das Turnier fortan „der ganzen Welt offen“ stehen soll, also sowohl Profis als auch Amateuren. Die Open fand in den folgenden Jahren weiterhin in Prestwick statt. Als Young Tom Morris das Turnier von 1868 bis 1870 dreimal in Folge gewann, durfte er den Championship Belt behalten. In der Folge kam es zu Diskussionen über die weitere Ausrichtung der Veranstaltung. Auch weil die Anschaffung einer neuen Trophäe mit hohen Kosten verbunden war. Schließlich beteiligten sich die Klubs in St. Andrews und Musselburgh mit je zehn Pfund daran. Als neue Trophäe wurde statt eines Gürtels eine silberne Bordeaux-Karaffe gewählt, der legendäre Claret Jug. Der wurde erstmals 1873 dem Sieger Tom Kidd überreicht. Der erste Name, der in den Pokal eingraviert wurde, ist jedoch der von Young Tom Morris, dem Sieger von 1872. Die Open Champions dürfen den Claret Jug nach ihrem Sieg ein Jahr lang behalten und bekommen dann eine Nachbildung.

Durch den finanziellen Beitrag von St. Andrews und Musselburgh bei der Anschaffung des Claret Jug war die Rotation der Austragungsorte geboren. Nachdem das Turnier wegen der ungeklärten Lage 1871 ausfiel und 1872 wieder in Prestwick stattfand, erlebte der Royal and Ancient Golf Club in St. Andrews 1873 sein Debüt als Ausrichter der Open. Während Musselburgh von 1874 bis 1889 das Turnier insgesamt nur sechsmal ausrichtete, hielt sich Prestwick bis 1925 unter den gastgebenden Plätzen. Heute sind neben St. Andrews acht weitere Klubs in der sogenannten Rota, vier aus Schottland und vier aus England. Seit 1990 beherbergt der Royal and Ancient Golf Club, der seit 1920 offizieller Ausrichter der Open ist, alle fünf Jahre die Open. In den Zwischenjahren findet die Open abwechselnd in England und Schottland statt.

Der Platz
„Ich habe mich in den Old Course an dem Tag verliebt, als ich ihn zum ersten Mal gespielt habe. Es gibt keinen anderen Platz, der ihm auch nur annähernd nahe kommt.“ So huldigt der 18-malige Major-Sieger Jack Nicklaus dem Old Course in St. Andrews, auf dem er 1970 und 1978 zwei seiner drei Open Championships gewann. Bei dem 6.146 Meter langen Par-72-Platz handelt es sich um einen klassischen Links-Kurs, der Vorbild war für viele andere Links-Kurse.

Als „Links“ wird in Schottland und England die Dünenlandschaft bezeichnet, die zwischen Strand und bewohntem bzw. bewirtschaftetem Gebiet liegt. „Das bedeutet viel Wind, offene Angriffsfläche und oft raue Bedingungen“, erklärt Sky Kommentator Carlo Knauss. Für diese Charakteristik bedarf es eines großen Repertoires an Schlägen, etwa solchen unterhalb des Windes oder sogenannten Bump-and-runs, bei denen der Ball nach kurzem Flug weiter Richtung Loch rollt.

In St. Andrews spielt der Wind regelmäßig eine große Rolle, da der Platz auf einer Halbinsel in der Mündung des River Eden in die Nordsee angelegt ist. Die ersten neun Bahnen gehen vom Klubhaus weg auf die Halbinsel, die hinteren neuen Bahnen gehen parallel dazu auf einem schmalen Streifen zurück zum Klubhaus. Der Platz ist dabei so aufgebaut, dass sich 14 Löcher das Grün mit einem der entgegenkommenden Löcher teilen.

Das berüchtigtste Loch auf dem Old Course ist die 17. Das Road Hole ist vielleicht das schwierigste Par-4 weltweit. Vom Abschlag müssen die Spieler den Ball zunächst blind über Nebengebäude des Old Course Hotel schlagen. Noch schwieriger ist der zweite Schlag. Wer das Grün angreift und zu kurz bleibt, dem droht der kraterähnliche Road Bunker. Zu lang darf die Annäherung aber auch nicht sein, da hinter dem Grün ein Kiesweg und eine Steinmauer warten. Miguel Angel Jimenez gelang hier vor fünf Jahren der Schlag des Turniers, als er die Mauer als Bande nutzte und seinen Ball so aufs Grün spielte.

Der Titelverteidiger
Diese Nachricht schockierte die Golf-Welt: Am vergangenen Montag twitterte Rory McIlroy, dass er sich beim Fußballspielen mit Freunden einen Bänderriss sowie eine Kapselverletzung im Knöchel zugezogen habe. Zwei Tage später war die Befürchtung der Fans Gewissheit. „Nach langer Überlegung habe ich entschieden, nicht bei der Open Championship in St. Andrews mitzuspielen“, erklärte McIlroy erneut via Twitter. So fehlt dem Turnier nicht nur der Titelverteidiger und Weltranglistenerste, auch das Duell mit seinem US-Konkurrenten Jordan Spieth fällt aus.

Die Favoriten
In Abwesenheit des Weltranglistenersten und Titelverteidigers Rory McIlroy gibt es in St. Andrews nur einen Top-Favoriten: Jordan Spieth. Der US-Amerikaner hat die beiden ersten Majors des Jahres, das Masters und die U.S. Open, gewonnen und hat noch die Chance auf den Grand Slam.

Allerdings stand der Weltranglistenzweite wegen seiner Vorbereitung auf die Open etwas in der Kritik. Statt wie andere US-Top-Stars sich bei den Aberdeen Asset Management Scottish Open an Links-Golf zu gewöhnen, startete Spieth in der vergangenen Woche in den USA beim John Deere Classic. Das wird auf einem klassischen Parkland-Kurs gespielt, der so gar nichts mit den Bedingungen in St. Andrews zu tun hat. Diese Vorbereitung verwundert erst recht, wenn man weiß, dass der 21-Jährige in seiner Karriere überhaupt erst eine Runde auf dem Old Course gespielt hat. Vor drei Jahren.

Um seine fehlende Platzkenntnis zu kompensieren, hat Spieth eine ungewöhnliche Maßnahme ergriffen. „Ich habe zu Hause einen Profi Golf-Simulator. Auf dem habe ich ein paar Löcher von St. Andrews gespielt“, erklärte Spieth. Er habe die Fairways und Greens extra hart eingestellt und sich ein paar Linien vom Abschlag aus eingeprägt. Das sei natürlich nicht das Gleiche, wie vor Ort zu sein, gibt er zu, „aber wenigstens habe ich einige Löcher schon mal gesehen, so dass ich nicht allzu überrascht sein werde.“

Spieth hat allerdings auch eine gute Begründung für seine zumindest ungewöhnliche Vorbereitung auf ein Major. „Die beste Vorbereitung für mich ist, wenn ich in der Vorwoche voll im Wettkampf um den Sieg bin“, sagt er. So war es vor dem Masters, als er bei den Shell Houston Open im Playoff gegen JB Holmes unterlag, und so war es auch bei den U.S.Open, als er beim Memorial den dritten Platz belegte. Und genau so soll es jetzt wieder sein, nachdem er das John Deere Classic im Stechen gegen Tom Gillis gewonnen hat. Ganz falsch kann Spieths Entscheidung also nicht gewesen sein.

Neben dem Überflieger des Jahres kommen natürlich noch viele weitere Pros für den Sieg in Frage. Etwa der Scottish-Open-Champion Rickie Fowler oder Louis Oosthuizen, der letzte Sieger in St. Andrews vor fünf Jahren. Hinzu kommen die üblichen Verdächtigen wie Dustin Johnson, Sergio Garcia, Bubba Watson, Phil Mickelson, Henrik Stenson, Adam Scott, Matt Kuchar, Justin Rose oder Jason Day.

Außenseiterchancen haben vor allem Golfer von den britischen Inseln, die sich auf Links-Kursen heimisch fühlen, wie der Ire Shane Lowry, der Schotte Marc Warren oder die Engländer Tommy Fleetwood, Ross Fisher und Paul Caesy.

Deutsche und österreichische Teilnehmer
Aus Deutschland sind in dieser Woche drei Spieler am Start: Martin Kaymer, Marcel Siem und Altmeister Bernhard Langer. Für den Anhausener ist es die erste Open seit 2011. Er hat sich als Senior Open Champion 2014 für das Turnier qualifiziert. Bei seinem letzten Auftritt in St. Andrews vor zehn Jahren erreichte Langer den geteilten fünften Rang.

Eine Platzierung, die seine Nachfolger noch nicht vorweisen können. Martin Kaymer kam dem mit Rang sieben vor fünf Jahren auf dem Old Course immerhin nahe, Marcel Siem wurde im selben Jahr 27., nachdem er nach der ersten Runde mit 67 Schlägen unter den Top-10 lag. Für diese Woche wünscht er sich vor allem eins: „Ab jetzt bitte vier Runden ohne Ausreißer!“

Martin Kaymer hat in St. Andrews sogar schon einmal ein Turnier gewonnen: die Alfred Dunhill Links Championship im Jahr 2010. „Ein Traum wird wahr“, sagte er danach. Kaymer kann hier also gewinnen und er mag auch das typische Links-Golf. „Es ist ein großartiger Kampf, man darf nie aufgeben“, freut sich Deutschlands Top-Golfer auf sein „Lieblingsturnier“.

Einziger Österreicher im Feld ist Bernd Wiesberger. Der gehört nach seinen beachtlichen Auftritten zuletzt, mit dem Sieg bei den Alstom Open de France als Höhepunkt, sogar zum erweiterten Favoritenkreis. Für Wiesberger geht in dieser Woche ein Traum in Erfüllung: seine erste Open in St. Andrews – darauf „habe ich mich meine ganze Karriere lang gefreut“. Außerdem spielt er zum ersten Mal bei einem Major auf einem Platz, „den ich kenne“, und „auf dem ich schon gut gespielt habe“.