Die USA gegen den Rest der Welt
Er ist das Gegenstück zum legendären Ryder Cup, dem Kontinentalvergleich zwischen Europa und den USA. Beim Presidents Cup treten die zwölf besten US-amerikanischen Golfer gegen den außereuropäischen Rest der Welt an. Die zwölfte Auflage findet auf einem besonderen Golfplatz in New Jersey statt. Im Liberty National Golf Club sind die amerikanischen Gastgeber um Dustin Johnson und Jordan Spieth favorisiert. Doch das von Jason Day angeführte internationale Team hofft auf seine Chance. Sky überträgt das Duell vom 28. September bis 1. Oktober exklusiv live und in HD. Kommentar: Carlo Knauss und Jonas Friedrich.
Der Wettbewerb
Amerika gegen den Rest der Welt (außer Europa) – so lautet das Motto beim Presidents Cup. 1994 schuf die US PGA mit dem Teamwettbewerb ein Pendant zum erfolgreichen Ryder Cup. Genau wie beim legendären Kontinentalkampf zwischen Europa und den USA bestehen die Teams aus jeweils zwölf Spielern, die sich in Doppel- sowie Einzel-Matches gegenüberstehen.
Die Premiere 1994 gewann das US-Team deutlich mit 20:12 und anders als beim Ryder Cup wahrten die Amerikaner seither ihre Dominanz. Insgesamt steht es nach elf Duellen 9:1 für die USA bei einem Unentschieden, allein die letzten sechs Duelle gewannen die Amerikaner. Im vergangenen Jahr allerdings war es so knapp wie lange nicht. Erst am letzten Loch des letzten Matches entschieden die USA den Presidents Cup mit 15,5:14,5 für sich.
Der Platz
Wer in den Liberty National Golf Club kommt, kann nicht glauben, dass er auf dem Gelände eines früheren Munitionslagers und einer Öl-Raffinerie erbaut wurde. Auf dem Platz bieten sich den Spielern und Fans atemberaubende Aussichten auf die Skyline von Manhattan und die Freiheitsstatue. Der Platz liegt direkt an der Upper New York Bay, keine zwei Kilometer von diesem nationalen Monument entfernt. Als Tom Kite, US Open Champion 1992, und Bob Cupp angesprochen wurden, auf dem Gelände einen Golfplatz zu bauen, konnten sie ihr Glück kaum fassen. „Ich dachte, die verarschen mich“, erzählt Kite, der es schließlich kaum erwarten konnte, mit der Planung zu beginnen.
Entstanden ist schließlich ein Meisterwerk aus Schönheit und Strategie. Das Layout ist eine Mischung aus Parkland und Links-Golf. Vom golferischen Standpunkt aus war für Kite entscheidend, „dass nicht ein Aspekt des Golfspiels dominant ist“. Die Spieler sollten sowohl für Länge als auch Genauigkeit, für gute Eisenschläge wie für Chips und Bunkerschläge belohnt werden. „Und das Putten gehört natürlich auch immer dazu“, sagt Kite. Der 6.724 Meter lange Par-71 Championship Course vereint das alles. Und er bietet den Spielern diese einmalige Aussicht.
Die Teams
Die Mannschaften beim Presidents Cup bestehen aus je zwölf Spielern. Der Qualifikationsmodus ist dabei in beiden Lagern etwas unterschiedlich. Bei den US-Amerikanern qualifizieren sich zehn Spieler über eine spezielle Presidents-Cup-Rangliste, in der alle FedExCup-Punkte von der Deutsche Bank Championship 2015 bis zur Dell Technologies Championship 2017 gewertet werden. Die zwei freien Plätze vergibt der Team-Kapitän. Die Aufstellung des internationalen Teams orientiert sich hingegen an der Weltrangliste. Stichtag ist der Finaltag der Dell Technologies Championship. Auch hier sind jedoch zwei Plätze zur Vergabe durch den Kapitän freigehalten.
Die internationalen Fixstarter sind: Jason Day, Adam Scott, Marc Leishman (Australien), Louis Oosthuizen, Branden Grace, Charl Schwartzel (Südafrika), Hideki Matsuyama (Japan), Si Woo Kim (Südkorea), Jhonattan Vegas (Venezuela) und Adam Hadwin (Kanada). Dazu entschied sich Kapitän Nick Price für den Argentinier Emiliano Grillo und Anirban Lahiri aus Indien.
Die USA treten mit Dustin Johnson, Jordan Spieth, Justin Thomas, Rickie Fowler, Daniel Berger, Brooks Koepka, Kevin Kisner, Patrick Reed, Matt Kuchar und Kevin Chappell sowie Steve Strickers „captain’s picks“ Phil Mickelson und Charley Hoffman an.
Klarer Favorit ist wie meist das US-Team. Dafür spricht nicht nur die eindeutige Bilanz aus den bisherigen elf Duellen, sondern auch die aktuelle Platzierung der einzelnen Spieler in der Weltrangliste. Vier amerikanischen Top-10-Spielern stehen zwei des internationalen Teams gegenüber. Während Phil Mickelson auf Position 30 der Weltrangliste der am schlechtesten platzierte US-Athlet ist, liegt die Hälfte der internationalen Spieler hinter ihm. Dementsprechend groß ist der Unterschied bei der Durchschnittsplatzierung: USA – 15,5; Rest der Welt – 31,5.
Es gibt aber auch Hoffnung für das internationale Team. Vor zwei Jahren war der Abstand in der Weltrangliste sogar noch größer und doch gewannen die USA nur knapp mit 15,5:14,5.
Modus und Zeitplan
Der Presidents Cup wird wie sein Vorbild der Ryder Cup im sogenannten Match Play ausgetragen. Das bedeutet, dass zwei Spieler oder zwei Zweier-Teams im direkten Duell Loch für Loch gegeneinander antreten. Wer nach 18 Bahnen die meisten Löcher für sich entschieden hat, gewinnt die Partie und bekommt einen Punkt gutgeschrieben. Sollte es nach 18 Bahnen Gleichstand geben, wird der Punkt geteilt.
Insgesamt finden an den vier Tagen 30 Matches statt. Am Donnerstag stehen fünf Foursomes auf dem Programm, am Freitag fünf Fourball-Matches. Am Samstag finden insgesamt acht Doppel statt, vormittags (Ortszeit) vier Foursomes und nachmittags vier Fourballs. Der Unterschied ist, dass beim Fourball jeder der vier Spieler seinen eigenen Ball hat. An jedem Loch wird das Ergebnis des besseren Spielers jedes Teams gewertet. Beim Foursome spielt jedes Team mit nur einem Ball und die jeweiligen Partner wechseln sich mit ihren Schlägen ab. Am Finaltag finden dann noch zwölf Einzel statt.