Wie geschaffen für Golf
Schweden ist wie gemacht für den Golf-Sport. In dem wenig besiedelten, relativ flachen Land gibt es viele Golfspieler und viele Plätze. Auf dem wohl abwechslungsreichsten von allen, dem Masters Course im Barsebäck Golf & Country Club, findet vom 1. bis 4. Juni das Nordea Masters statt. Für den Weltranglistenfünften und Top-Favoriten Henrik Stenson ist es ein Heimspiel. Titelverteidiger Matthew Fitzpatrick, 2015-Sieger Alex Noren, Chris Wood, Andy Sullivan und Alvaro Quiros sind die weiteren Sieg-Kandidaten. Fünf Deutsche sind ebenfalls dabei. Sky überträgt das Nordea Masters exklusiv live und in HD. Kommentar: Adrian Grosser (Do., Sa. & So.) & Irek Myskow (Fr.)
Das Turnier
Seit 1973 und damit seit der zweiten Saison der European Tour ist Schweden Teil des jährlichen Turnierkalenders. Bis 1985 waren die Scandinavian Enterprise Open das einzige schwedische Turnier auf der Tour, ehe 1986 die PLM Open hinzukamen. Doch trotz der vielen Golfspieler und –plätze waren zwei Turniere auf Dauer zu viel für das Land mit seinen knapp zehn Millionen Einwohnern. 1991 fusionierten die Scandinavian Enterprise Open und die PLM Open zum Scandinavian Masters, dem heutigen Nordea Masters. Erster Sieger war Colin Montgomerie, der mit einem Schlag Vorsprung vor Severiano Ballesteros gewann. Weitere prominente Namen in der Siegerliste sind Nick Faldo, Vijay Singh, Graeme McDowell, Luke Donald und Adam Scott. Mit jeweils drei Siegen sind Montgomerie und Lee Westwood die Rekordhalter.
Der Platz
Das Nordea Masters zieht um. Vom Bro Hof Slott Golf Club nordwestlich von Stockholm in den Barsebäck Golf & Country Club bei Malmö. Der dortige Masters Course liegt direkt am Öresund und bietet den Spielern so viel Abwechslung wie nur wenige Kurse weltweit. Von Abschlag eins aus geht es zunächst in den Wald auf ein typisches Parkland-Design. Doch an der acht ändert sich die Landschaft dramatisch. Von einem erhöhten Abschlag aus sieht man hinter dem nur 145 Meter entfernten Grün das Wasser des Öresund glitzern. Davon darf man sich nicht ablenken lassen, denn das kurze Par-3 mit seinem kleinen Grün, das direkt hinter einem Teich liegt, ist eine echte Herausforderung.
Die nächsten drei Löcher verlaufen parallel zum Strand direkt am Wasser entlang. Auf diesem Teilstück hat man die Anmutung eines Links-Kurses. Vor allem wenn wie üblich der Wind weht, sind diese drei Löcher besonders tückisch. Mit Loch Nummer zwölf geht es schließlich wieder landeinwärts in den Schutz eines leichten Pinienwaldes. Mit den beiden Schlusslöchern erreicht der Platz schließlich seine Hauptschwierigkeit.
Der Titelverteidiger
Mit beruhigenden fünf Schlägen Vorsprung war Matthew Fitzpatrick auf die Schlussrunde beim Nordea Masters gegangen. Seine Taktik für das Finale war klar: „Ich habe einfach nur von Loch zu Loch gedacht“, verriet er. Er habe daher gar nicht mitbekommen, was hinter ihm auf dem Leaderboard passierte. Das war vielleicht gar nicht schlecht, denn nach neun Löchern war sein Vorsprung auf zwei Schläge geschmolzen. Doch der junge Engländer blieb ruhig und verteidigte seinen Vorteil bis zum Schluss. „Das war ein großartiger Finaltag für mich und ich habe meine Führung ziemlich gut gehalten“, sagte Fitzpatrick. Vor dem Turnier habe er ein paar harte Wochen durchlebt, aber „plötzlich bin ich da und hole mir den Sieg“. Es war der zweite seiner Karriere auf der European Tour. Damit sei er „Millionen Meilen vor meinem Fahrplan“.
Das Feld
Der Weltranglistenfünfte Henrik Stenson ist der Top-Favorit beim Nordea Masters. Der Lokalmatador freut sich ganz besonders auf die Turnierwoche, weil er „den vielen schwedischen Fans etwas zurückgeben kann“. Für den Open Champion 2016 ist diese Woche aber auch noch aus einem anderen Grund besonders. Stenson ist Ehrenmitglied im Barsebäck G&CC. „In diesem Jahr ist es sogar noch besser, denn ich kann in meinem eigenen Bett schlafen und mit meinem eigenen Auto fahren. Das sind kleine Dinge, die eine große Wirkung haben“, freut sich der 41-Jährige, dessen Sommerhaus in der Nähe liegt.
Neben dem Top-Favorit gibt es noch viele weitere aussichtsreiche Siegkandidaten in dem gut besetzten 142er Teilnehmerfeld. Allen voran Chris Wood, Titelverteidiger Matthew Fitzpatrick, Lokalmatador und 2015-Sieger Alex Noren, Andy Sullivan, Jeunghun Wang, Alvaro Quiros, Haotong Li, Thorbjörn Olesen sowie der dreimalige Champion Lee Westwood.
Mit Maximilian Kieffer, Marcel Siem, Florian Fritsch, Bernd Ritthammer und Alexander Knappe sind auch fünf Deutsche beim Nordea Masters dabei.